An meine kleine Cousine
Oh, wie lieblich du im Sommer durch den Garten tollst
wie wunderschön dein schwarzes Haar in der Sonne glänzet
wie deine kleinen roten Wangen doch den reifen Äpfeln gleichen
Doch hast du nimmer die Sonne gesehn
hast dich nimmer in dem grünen Gras des Gartens gewälzt
hast nimmer uns mit deinem süßen Lächeln den düstren Tag erhellt
Bist doch gegangen, bevor du auf diese Welt hier kamst
hast all dein Geheimnis mit hinüber genommen
und doch hast du eine tiefe Spur der Sehnsucht hinterlassen
Wie schön es wäre, dich noch einmal zu sehen
in voller Blüte, in einem Gewand, das dem Licht des Himmels gleicht
Doch nun bist du in der anderen Welt
hast keinen Schmerz mehr, keinen Hunger, kein Leid
Mehr denn je sehnt sich mein Herze nach dir,
dich zu umarmen, bei dir zu sein – und sei’s für einen winzgen Moment nur
einen Moment der Glückseligkeit
Dein großer Cousin Christoph
Erstellt von Christoph Wiegand