Unser Papa Jan (Jonny) Schaaf wurde am 28. Mai 1936 als zweites von drei Kindern in Emden/Ostfriesland geboren.
Er hat sein ganzes Leben in seiner Heimatstadt verbracht. Am 08. Juni 1962 haben er und unsere Mama Herta in Emden geheiratet.
Sie haben zusammen vier Kinder bekommen. Karl * 22.12.1962, Inge * 07.09.65, Gaby * 13.02.70 und Marion * 27.08.74.
Unser Papa hat immer auf den Thyssen Nordseewerken in Emden gearbeitet. Zuletzt war er bis zu seinem vorzeitigem Ruhestand im Sommer 1991 als Kranführer dort tätig.
Innerhalb von 7 Jahren haben sie 6 Enkelkinder bekommen. Mareike * 11.02.89, Kira * 16.07.89, Tommy * 03.07.90, Jan * 02.08.90, Anneke * 22.02.91 und Niko * 27.02.96.
Unser Papa war immer für uns und seine Enkelkinder da. Man konnte mit ihm jeden Spaß machen und er war immer vorne mit dabei. Zum Beispiel ist er kurz bevor er krank wurde, im September 2000, mit meiner Schwester Gaby, unseren Freundinnen Oda und Heike und mir, für eine Woche nach Rhodos geflogen. Auch dort hat er alles mitgemacht. Wenn wir feiern wollten, feierte er mit uns und wenn wir früh zu Bett wollten, dann ging auch er auf sein Zimmer. Mit ihm konnte man einfach alles machen.
Anfang 2001 verschlechterte sich sein Zustand immer mehr. Er war schon lange Jahre Diabetiker und hat sich dann in einem Kuraufenthalt eine Blase an der rechten Hacke gelaufen die nie mehr zugewachsen ist. Er hat dann innerhalb kurzer Zeit einen Hirnschlag und einen Herzinfarkt bekommen.
Im Krankenhaus hat er sich an seinem linken Fuß verletzt. Diese Wunden sind dann auch nekrotisch geworden. Im laufe der Zeit wurden beide Füße schwarz und er hat schlimme Schmerzen erduldet bis dann schlussendlich beide Unterschenkel bis kurz unters Knie amputiert werden mußten.
Trotz der vielen Handicaps hat er dank der Prothesen wieder gelernt zu laufen. Aber die schlimme Krankheit hat immer mehr Folgeerkrankungen mit sich gebracht und er wurde immer schwächer. Zum Schluß hat er lange Zeit im Rollstuhl und im Bett verbracht.
Trotzdem war er bei jeder Gelegenheit mitten zwischen uns und hat dann vor lauter Freude über seine Familie immer geweint.
Im Februar 2007 wurde sein Zustand immer kritischer. Am 10. März 2007 kam dann der diensthabende Notarzt und sagte unserer Mama, die ihn die ganze Zeit zu Hause gepflegt hat, dass die Familie kommen und sich von ihm verabschieden soll denn es würde nicht mehr lange dauern. Also kamen wir alle und verbrachten den restlichen Tag zu Hause. Auch die Enkelkinder sind noch einmal bei ihm gewesen und haben sich von ihm verabschiedet. Aber es passierte nichts.
Die ganze nächste Woche sind wir immer abwechselnd jeden Tag da gewesen. Am darauf folgenden Samstag, den 17.03.2007, waren Karl und Marion um die Mittagszeit bei unseren Eltern. Gaby und ich wollten etwas später dahin. Aber die Woche hat ihren Tribut gezollt und so beschlossen wir an diesem Tag nicht zu fahren, sondern erst am Sonntagmorgen. Eine halbe Stunde nachdem wir dies beschlossen hatten rief mich meine Schwester an und sagte: "Komm, wir fahren doch eben kurz hin. So haben wir ja doch keine Ruhe."
Karl und Marion sind ca. um viertel vor 2 von unseren Eltern weg gefahren und Gaby und ich kamen kurz darauf dort an. Als wir in Papas Zimmer gingen sah er uns beide an, fasste erst nach meiner Schulter und dann nach meiner Hand und fing dann an komisch zu atmen. Wir haben ihn in eine sitzende Position gebracht und beruhigend auf ihn eingeredet. Innerhalb kürzester Zeit atmete er noch einmal tief ein und aus und dann nicht mehr. Er ist um kurz vor 2 Uhr in den Armen von Gaby und mir gestorben. Karl und Marion, die wir sofort über Handy angerufen haben, konnten es nicht fassen.
Das konnte keiner von uns. Trotz dass er so lange und so schwer krank gewesen ist, war es schwer für uns alle zu verstehen. Man sagte zwar immer dass es besser für ihn sei und so war es ja auch. Denn das war schon lange kein lebenswertes Leben mehr für ihn. Aber dadurch hat es keinen Moment weniger weh getan.
Unser Papa bekam eine Trauerfeier, wie er es sich gewünscht hat. Wir haben alle zusammen den Sarg und die Urne ausgesucht. Und auch die Blumen, und die Lieder, und und und. Was eben alles dazu gehört. Wir als Familie waren uns immer einig. Auf der Trauerfeier wurde als erstes das Lied "Niemals geht man so ganz" von Trude Herr und Friends gespielt. Das war für uns sehr wichtig. Denn dieses Lied spiegelte unsere Gedanken wieder. Einige Wochen nach der Trauerfeier haben wir dann im engsten Familienkreis, nur unsere Mama, wir Kinder mit unseren Ehepartnern und die Enkelkinder, seine Urne an ihren letzten Platz gebracht. Ganz genau wie er es gewollt hat. Auch die Platte für das Urnengrab haben wir 4 Kinder mit unserer Mama ausgesucht. Und auch da waren wir uns völlig einig. Zur Trauerfeier und auch zur Urnenbeisetzung hatten wir ganz viele weiße Rosen an den Kränzen. Auch heute noch bekommt er jeden Samstag weiße Rosen auf sein Grab. Immer wieder werden Kleinigkeiten wie z.B. Engel oder Herzen mit Sprüchen abwechseln dazu gestellt.
Und eines gilt heute noch genauso wie an dem Tag als seine Todesanzeige in der Zeitung erschien:
"Und immer sind da Spuren deines Lebens.
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle werden uns immer an dich erinnern!"
Wenn wir heute alle zusammen sind dann ist er immer noch bei uns. Es vergeht keine Familienfeier bei der er nicht Thema ist. Mein Bruder Karl und meine Schwester Gaby haben aus alten Fotos einen ganz tollen Film über ihn gemacht. Immer wenn ich den anschaue muss ich weinen, aber manchmal auch lachen. Es ist eine ganz tolle Erinnerung an den besten Papa und Opa den mach sich nur wünschen kann.
Denn:
"Niemals geht man so ganz.
Irgendwas von dir bleibt hier. Es hat seinen Platz immer bei mir...!"
Zurueck zur Gedenkstaette
Erstellt am 18.04.2009,
Erstellt von Inge Geuken
Erstellt von Inge Geuken
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