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                                                     09.10.2004

Hallo , ich bin Petra  die Schwester von Michél den ihr hier auf dem Bild seht und möchte euch gerne etwas über ihn erzählen. Ich habe sehr lange gebraucht um das machen zukönnen und bis heute habe ich damit nicht wirklich ganz abgeschlossen und ich denke das wird man auch nie können. 

Immer schon hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch wenn es ihm schlecht ging , und anders rum war es genauso bei ihm wenn es mir nicht gut ging..
Genauso war es an diesen Tag, schon der morgen als ich aufgestanden bin war irgendwie alles anders. 
Am Abends zuvor hatten wir Spaß gehabt aber heute am 09.10.2004 war es irgendwie bedrückend. 
Meine Mama war auch irgendwie anders drauf als sonst. 
Aber da wussten wir noch nicht was uns in den nächsten paar Stunden passieren würde, 
also haben wir zusammen gefrühstückt und ich hatte mich dann fertig gemacht weil ich in die Stadt musste um neue Schulsachen zuholen. 
Dies dauerte natürlich ein paar Stunden und ich hatte mich nach ca 3 std gewundert warum mein Bruder sich noch nicht gemeldet hatte weil er dies doch tun wollte. 
Aber ich machte mir nix draus weil ich dachte das er vielleicht noch am Arbeiten ist. 
Und so hatte ich meine Sachen weiter erledigt die noch zu erledigen waren..
Als ich meine ganzen Sachen erldeigt hatte  bin ich mit den nächsten Bus nach Hause gefahren , und als ich im Bus saß und Musik hörte war es mir irgendwie mulmig zumute  aber ich dachte mir nicht wirklich was dabei weil ich dachte das ich mir das nur einreden würde. 
Also bin ich dann an der Haltestelle ausgestiegen und den Berg hoch gelaufen als ich dann oben an kam sah ich 2 Polizei Autos aber ich habe mir nicht groß artig dabei was gedacht ...
Klar mein erster Gedanke war  ist was mit Mama oder mein Bruder passiert aber ich habe es mir dann ausgeredet.
Als ich die Wohnungstür öffnete sah ich ein Polizisten im Flur stehen  und einen bei meiner Mama sitzen die am weinen war ...
Ich frug beide Beamten was hier los ist.. 
Aber ich bekam nur die Antwort ob ich die Schwester von dem Herr Hennebiqe sei..
Also antworte ich : ,, Ja das bin ich , aber was bitte ist hier los ? ``
Ich merkte aufeinmal das was nicht stimmte , ein kalter schauer durchfuhr mein Köper ich wollte was sagen aber es ging nicht , es war so als ob mir die Stimme weg genommen worden ist. 
Ich hörte nur noch im Unterbewusstsein das ich mich dich lieber hinsetzten sollte  aber dies wollte ich nicht  ich wollte doch nur einfach wissen was passiert ist . 
Bis meine Mama zu mir kam und mich umarmte und mir sagte : ,, Ich weiß du liebst deinen Bruder überalles aber du musst stark sein er hätte es nicht gewollt ``
Ich schaute sie an und hatte sie gefragt ,, Wie meinst du das ? `` Michél lebt doch er will sich doch heute mit mir treffen wir wollen doch Eis essen gehen ...
Der Beamte guckte mich an und schüttelte mit den Kopf und sagte nur : Herr Hennebiqe ist beim Unfall ums Leben gekommen , Es tut uns Leid ``
Es war aufeinmal eine stille im Raum ...
Ich ging auf den Balkon den wir hatten und guckte hoch zum Himmel und dachte mir , Wenn du da wirklich oben sein sollst dann gib mir die bestätigung aber es kam nix .
Mir kam alles so vor wie ein Traum aus den ich einfach nur noch aufwachen wollte ...
Als ich wieder in die Wohnung zurück kam  war meine Mama weg und auch die Beamten aber dafür war Nadine da  unsere damalige Nachbarin und sagte mir das Mama bei denen drüben sei und ob ich nicht auch rüber kommen wollte das ich nicht so alleine bin ..
Ich sah sie an und sagte : ,, Rüber kommen ? Nein bestimmt nicht ... Wenn meine Mama ein auf glücklich machen kann ist das ja schön nur ich , ich  kann es nicht und werde es nie mehr können lasst mich alle aber wirklich alle in Ruhe ``
Sie ging wieder rüber und ich war alleine in der Wohnung  ich wusste nicht was ich zuerst machen sollte ob ich weinen sollte , schreihen sollte oder was ich machen sollte  also ging  ich zur Anlage und drehte die auf  so laut das ich nix aber nix anderes mehr hörte ... 
Als ich keine Musik mehr hören wollte hatte ich die aus gemacht und wollte eine Runde um den Block um einen klaren Gedanken fassen zukönnen  bis ich die Nachbarin von oben traf und sie mir sagte das mein Bruder heute morgen hier gewesen wäre als keine da war . 
Ich schaute sie an und ging verheult raus. 
Als ich nach ein paar Stunden wieder kam sagte ich nur zu Mama , wenn mein Bruder wirklich Tod ist dann will ich ihn sehen vorher glaube ich es nicht doch meine Mama versuchte es mir auszureden und sagte : ,, Schatz , dein Bruder ist Tod ich weiß es ist schwer aber wir können es nicht ändern aber er is immer da in unseren Herzen. 
Aber das waren nicht die Worte die ich hören wollte all das ganze gesülze von ihr wollte ich nicht hören.
Das einzigste was ich wollte war , zu mein Bruder hin  mehr wollte ich nicht . 
Ich legte mich irgendwann ins Bett mit dem funken Hoffnung das ich einschlafe und morgens aufwache und mein Bruder steht vor mir und sagt : ,, Hey Schwesterherz  ich bin da ``


                                     10.10.2004

Der nächste Morgen begann genauso scheisse  wie der Abend zuende ging, ich dachte alles würde gut werden aber es war nicht so es war so als ob man mir ein Teil von meinen Leben genommen hätte. 
Es konnte ja nicht mehr schlimmer werden , nein da kam meine Mutter noch an und fragte wann wir uns um die Beerdigung drum kümmern und ich konnte es nicht fassen das sie es gesagt hatte immerhin war mein Bruder grade mal 24 std verstorben  und die dachte schon da dran. 
Dafür habe ich sie gehasst was ich bis heute noch tue. 
Also habe ich beschlossen gehabt das ich erstmal bei einer Freundin schlafe bis sich alles gelegt hatte. 
Und die Schule naja da bin ich gar nicht mehr hingegangen. 


                                  14.10.2004 

Es waren mittlerweile ein paar Tage vergangen und ich war wieder Zuhause was aber nix dran geändert hat das ich auf meine Mama immer noch sauer war. 
Klar ist es ihr nicht einfach gefallen das sagte ja auch niemand trotzdem hätte der Spruch nicht sein müssen und immer noch dachte ich das mein Bruder wieder vor mir steht und einfach wieder da ist.
Es war aber nicht so , nur mein andere Bruder der ihm sehr ähnlich sieht stand vor mir und sagte nur : ,, Ich weiß wie du dich fühlst und ich kann mir auch vorstellen das dir jetzt alles am Arsch dran vorbei geht aber das Leben geht weiter auch wenn du es jetzt erstmal anders siehst ``
Aber das interessierte mich nicht was er sagte immerhin hat er mich immer und immer wieder an Michél dran erinnert weil er  genauso aussah wie er . 
Aber der Tag rückte näher wo ich mein Bruder nocheinmal sehen sollte und das zwar Tod, und davor hatte ich etwas Angst ich hatte Angst auf meine Reaktion oder das ich es dann endlich wahr haben wollte das er doch nie mehr zurück kommen würde. 
Aber morgen wäre es soweit gewesen also ging ich Abends ins Bett und dachte mir nur , wenn es wirklich einen Gott gibt dann wird er  mir helfen und mir zeigen das morgen nicht mein Bruder da im Sarg liegt und so schlief ich unter Tränen ein wie die Tage zuvor. 


                                 15.10.2004

Ein neuer Tag hat begonnen und ich konnte werder was essen oder was trinken , weil ich genau wusste das wir heute zur Kapelle fahren würden und das machte mir Sorgen . 
Aber da musste ich jetzt durch  und so kam auch schon meine Schwester die uns da hoch gefahren hat, die ganze Auto fahrt war ich ruhig und schaute aus dem Autofenster raus . 
Ich bat meine Schwester an der Unfallstelle anzuhalten und dies machte sie auch.. 
Ich wollte einfach  alleine sein und ein bisschen nachdenken und so ging ich dahin und immer noch lagen Motorrad teile im Graben die ich aufgehoben hatte und ich dachte mir , Nein , nein bitte nicht bitte lass ihn das nicht wirklich gewesen sein ..
Als meine Schwester mich holte sind wir weiter gefahren und ich hatte immer noch dieses Teil in der linken Hand , neben mir lag ein grüner Kuschel Hase den ich wenn es er wirklich war ihn geben wollte , denn er hatte ihn zuletzt als Kind so sagte Mama mir das und dann hatte ich ihn wieder bekommen ..
Als wir da waren , waren meine Beine wie fest gewachsen ich wollte aussteigen doch es ging nur schwer. 
Als ich es endlich geschafft hatte sind wir rein gegangen und immer noch hatte ich den Gedanken das er es nicht war das da gleich ein andere liegen würde aber nicht mein Bruder . 
Doch es war nicht so  , ich sah ihn , ich sah ihn da liegen im Anzug und er sah so friedlich aus , als ob er schlafen würde , ich nahm seine Hand und hab sie fest gehalten es tat auf einer Seite gut ihn zusehen aber es schmerzte ihn Tod zusehen es schmerzte einfach das ich bemerkte ich werde mein Bruder nie wieder sehen , nie mehr mit ihm Lachen , nie mehr mit ihm dummheiten machen können. 
Im unterbewusstsein merkte ich das meine Mama die Kapelle verließ aber ich war immer noch bei mein Bruder und lege mein Kopf neben sein Kopf  und ich merkte die kälte die zu mir durch kam. 
Nach paar Minuten holte mich meine Mama wieder da raus und ich wollte es nicht , ich wollte bei mein Bruder bleiben den ich so sehr liebte und der mich wichtig war. 
Ich konnte ihn doch nicht alleine lassen . 


                                      17.10.200

Zwei Tage sind nun vergangen als ich mein Bruder Tod das letzte mal gesehen hatte , und am heutigen Tag sollte er Bestattet werden und der Tag würde mein Leben verändern was ich aber noch nicht wusste was mir noch nicht bewusst war. 
Also sind wir zum Friedhof gefahren , fast die ganze Familie war da , die Funker waren auch da , als wir in der Kapelle waren und ich vorne in der ersten Reihe saß standen mir die Tränen in den Augen und mir kam es sovor als ob man mir die Luft abschnürrt ich saß genau vor dem Sarg wo mein Bruder drin lag.
Ich bin aufgestanden und ging zum Sarg als ich ihn eine Rote Rose auf den Sarg legte  und als ich dieses getan hatte  habe ich mich wieder hingesetzt .
Überall waren meine andere Geschwister auch mein andere Bruder der mir die Hand auf die Schulter legte als er mich gesehen hat  ich war Kreide bleich im Gesicht und schaute ihn an und sagte : ,, Warum er ? ``
Doch niemand konnte es mir sagen keiner außer der Todesfahrer der die Antwort wusste . 
Als der Sarg zum Friedhof getragen wurde wusste ich jetzt wird es ernst  aber ich wusste nicht was es für mich heißt . 
Als wir auf dem Friedhof angekommen waren und der Sarg untergelassen wurde sah ich wieviele Leute da waren, aber das interessierte mich nicht  ich stand vor einem Loch wo der Sarg meines Bruders da drin war und dachte nur hoffentlich war alles nur ein Traum als die anderen schon gingen bin ich da gelieben  solange bis die das dunkle Loch zugemacht hatten und es tat weh , es tat weh zu wissen das wars. 
Seitdem hat sich mein Leben verändert. 


                                       21.06.2012

Es ist jetzt fast 8 Jahre her wo du mein geliebter Bruder und verlassen hast , aber es kommt mir immer noch vor als wäre es erst gestern gewesen . 
Meistens sitze ich da und schaue hoch und hoffe nur das du mich sehen kannst und einfach für mich da sein kannst oder es geht leider nicht . 
So sehr ich es mir auch wünschte. 
Weist du , manchmal denke ich wieso du ? warum ? Aber die  Fragen werden mir glaube für immer unbeantwortet bleiben.
8 verdammte Jahre habe ich dafür gebraucht um mal drüber schreiben zukönnen und die Erinnerung an dich schmerzt. 
Mir ist klar geworden das es nur ein kurzer Augenblick sein kann wo man dann für immer geht , 
Jeder Tag ohne dich is eine Qual und jeden Tag aufs neue blutet mein Herz. 
Kannst du dich dran erinnern wo wir zusammen gelacht haben ? Zusammen geweint haben ? 
Wie gerne würde ich die Zeit wieder haben .. 
Oder wo ich zuhause raus geflogen bin und du mich für ein paar Tage aufgenommen hast? 
Jeden Abend schaue ich zu denen Sternen hoch und frage mich wieso der Herr ohne Sinn dich von uns genommen hat .. 
Wo du jetzt bist .. Was du machst .. Wie es geht dir geht.. 
All die ganzen Fragen habe ich Tag täglich .. 
Ich war damals ein fröhliches Mädchen und als du uns genommen wurdest ist auch mein Lachen vergangen , sicherlich lache ich ab und zu aber auch mit dem wissen das du nie wieder lachen wirst ..
Ich würde sehr vieles dafür geben um ein Tag nochmal mit dir zu verbringen .. 
Heut zutage versuche ich oft mit mein Freund drüber zu sprechen aber ich kann es nicht es kommt mir sovor als ob man mir die Luft weg nimmt ... 
Du bist zwar an einen anderen Ort aber in unseren Herzen lebst du weiter .. 
Ich hoffe du bist nicht all zu böse auf mich für die scheisse die ich damals gemacht habe und wenn ja kann ich es auch gut verstehen .. 
Aber wie du vllt siehst bist du Onkel geworden , und ich hoffe das du den kleinen Frazt siehst und stolz auf ihn bist.. 
Du fehlst mir . 
Du fehlst uns. 
Du fehlst einfach überall .. 
Und auch jetzt habe ich wieder Tränen in den Augen .. 
Weil es einfach weh tut zu wissen das du nie wieder kommen wirst auch nach den 8 Jahren schmerzt es wie Hölle ... 

Ich liebe dich großer Bruder . 

Und ich vermisse dich. 

In liebe 

Deine kleine Schwester 

Michél Hennebiqe
Geboren am 15.12.1972
Gestorben am 09.10.2004

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Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 21.06.2012,
Erstellt von Petra Stratmann

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