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Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin und wie ich so recht anfangen soll, aber wie man es oben schon lesen kann ist es nimmer lange bis zum Todestag meiner Mama.
Ihr fragt nun sicherlich wie lange es her ist? Nun ja es sind bereits schon 8 Jahre aber habe ich ihren Tod nie richtig überwunden. Ich denke noch heute sehr oft an sie, ich erinnere mich an ihren Tod als wäre er erst gestern gewesen.

Sie war schwer krank. Hatte Kehlkopfkrebs. Am Anfang als man es feststellte, hat man versucht mit Bestrahlung diesen zurück zu drängen. Das erste Jahr schien die Behandlung anzuschlagen. Es ging ihr wieder besser. Doch darauf das Jahr verschlechterte sich ihr Zustand dramatisch. Sie konnte nicht mehr alleine die Wohnung sauber halten, nicht mehr alleine auf die Toilette, lag nur noch auf der Couch. Mein Schwager fand sie schließlich als er nach dem Rechten schaute. Da war sie schon fast im Himmel.

Er ließ sie direkt ins Krankenhaus bringen. Dort sagten uns die Ärzte das sie abgenommen hatte, fast 20 kg. Runter von 68 auf 48. Das sie sich auch an kaum jemanden erinnert und sie nur in ihrem Zimmer lebt. Er meinte sie habe für sich den Kampf gegen den Krebs aufgegeben. Wir haben sie dann noch besucht und es brach uns das Herz das sie so dalag. Meinen Neffen der zwei Monate zuvor geboren wurde, hatte sie nicht einmal mehr erkannt. Er schien für sie fremd zu sein. Sie lag nur da und hat uns angeschaut ohne einen Ton von sich zu geben. Am zweiten Tag haben sie ihr die Stimmbänder durchschneiden müssen damit sie wenigstens noch Luft zum Atmen bekam. Dieser Anblick *Tränen weint*

In der Nacht von Donnerstag (08.04.2004) auf Karfreitag (09.04.2004) kam dann der Anruf nachts um genau 0:00 Uhr. Ich lag bei meiner Schwester auf der Couch als sie an die Tür klopfte und ich in ihren Augen sah das etwas passiert sein musste. Sie hatte Tränen in den Augen und kam auf mich zu. Sie schien wie gelähmt zu sein. Schließlich sagte sie mir das wir ins Krankenhaus kommen könnten, unsere Mutter sei gerade verstorben. Ich konnte es im ersten Moment nicht glauben, schüttelte nur den Kopf doch sie nickte einfach und meinte das wir nun zu ihr fahren, uns verabschieden. Das taten wir dann auch. Ich werde nie dieses Bild vergessen, von meiner Schwester, ich habe es noch heute vor Augen! Als die eigene Schwester auf dich zukommt, wie gelähmt vor dir steht und sagt das unsere Mutter verstorben sei..ihre Stimme klang so gebrochen an diesem Abend..ich werde das nie vergessen!
Als wir in ihr Zimmer kamen lag sie dort als würde sie schlafen. Sie hatte den Kampf verloren aber die Schmerzen war sie los. Ich streichelte immer wieder über ihre Wange und weinte. Ich sagte ihr das sie es nun gut hat und ich sie nie vergessen werde. Das sie die Beste Mama war die man sich wünschen konnte! Ich hoffe sie hat es gehört.

Der Tag der Beerdigung war für uns alle irgendwie ein Schock. Keiner von uns konnte weinen. Weder meine Schwester noch meine 3 Brüder. Wir saßen einfach da als würde sie ja gleich wieder kommen. Selbst die Trauerrede ging an mir vorbei. Erst als der Sarg, in dem sie lag zu dem Ort gebracht wurde an dem er in die Erde ging und ich sah wie sie diesen runterließen, kam alles über mich. Meine heile Welt brach zusammen, als ich mich niederkniete und sagte das sie wieder kommen solle, das wir doch ohne sie nicht können.

Du hast für alle Zeit diese Bilder im Kopf ...deine Mutter so krank im Krankenhaus, das Bild deiner Schwester, die so gebrochen an dem Abend war als sie es mir sagen musste, der Anblick als du ins krankenhaus kommst und deine mutter tot im Bett liegt und der schwere Gang zum Grab an dem du für dich knallhart feststellen musst das sie nie wieder kommen wird was auch immer du tust..sie wird ewig weg sein

Der wohl schwerste Gang im Leben eines Kindes ist es die eigene Mutter zu beerdigen, die einem das Leben schenkte und es immer beschützte.
Dieses wird mir auch heute nach 8 Jahren bewusst. Am 09.04.2012 jährt sich ihr Todestag der mir immer noch schwer zu schaffen macht. Da kommt selbst mein Freund nicht an mich ran, ich schotte mich für eine Weile komplett von der Außenwelt ab. Ich habe sie nie richtig los lassen können und das werde ich wohl auch nie.


MAMA ICH VERMISSE UND DENKE AN DICH!!! PASS AUF DICH AUF!! ICH BIN IMMER BEI DIR!!!

Renate Diedrich
Geboren am 10.12.1937
Gestorben am 09.04.2004

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Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 13.06.2012,
Erstellt von Silke Meyhöfer

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