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Kindheit und Jugend

Peter Michael Falk wurde am 16. September 1927 in New York geboren. Weil er dort in einer von italienischen Einwanderern geprägten Nachbarschaft aufwuchs, wird er fälschlicherweise oft als Amerikaner italienischer Herkunft angesehen. Tatsächlich aber stammte seine Mutter aus Russland und sein Vater aus Polen.[3] Der Urgroßvater Miksa Falk war Chefredakteur des Pester Lloyd. Falks Eltern waren Juden, aber nicht besonders religiöse. Nach eigener Aussage hat er sich nach seiner Bar Mizwa nicht mehr mit Religion beschäftigt.

Als er drei Jahre alt war, wurde ein Tumor in seinem rechten Auge entdeckt. Dieses Auge musste deswegen durch ein Glasauge ersetzt werden. Dies ist in seinen Filmen an dem meist leicht zugekniffenen linken gesunden Auge zu erkennen.

Auf der High School war er ein passabler Baseball- und Basketballspieler, wurde Klassensprecher und machte einen sehr guten Abschluss. Erste Bühnenerfahrung machte er im Alter von zwölf Jahren, als er bei dem Stück The Pirates of Penzance mitwirkte.

Nach seiner Schulzeit trieb er sich zunächst auf der Straße herum, besuchte auch ein College, das er wenig später wieder verließ. Dann wollte er der Marine beitreten, was ihm aber wegen des Glasauges verwehrt wurde. Daraufhin heuerte er bei der Handelsmarine an und fuhr 18 Monate lang als Koch zur See.

Danach entschied sich Falk für eine solide Ausbildung. Er machte seinen Bachelor of Arts in Literatur- und Politikwissenschaften sowie den Master of Public Administration. Ein mehrmonatiger Aufenthalt im kommunistischen Jugoslawien führte 1953 - auf dem Höhepunkt der McCarthy-Ära - zur Ablehnung seiner Bewerbung bei der CIA. Schließlich nahm er in Hartford, Connecticut, eine Anstellung bei einer Finanzbehörde an. Dort trat er einer Laienspielgruppe bei, mit welcher er weitere Bühnenerfahrung sammeln konnte.

Karriere als Schauspieler

Falk entwickelte zunehmendes Interesse an der Schauspielerei und nahm Unterricht. Seine Lehrerin überzeugte ihn von seinem Talent, so dass er seine Anstellung kündigte. Er ging zurück nach New York und spielte in Off-Broadway- sowie kleinen Fernseh-Produktionen mit. Ein erstes Engagement für die Leinwand bei Columbia Pictures scheiterte an seiner „Behinderung“, dem Glasauge. 1958 bekam er seine erste kleine Rolle in einem Film der Warner Brothers.

1960 heiratete Peter Falk seine langjährige Freundin Alyce Mayo. Im selben Jahr spielte er in dem Kriminalfilm Unterwelt als brutaler Auftragskiller „Abe Reles“ seine erste größere Rolle, für die er eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt. 1961 verkörperte er „Joy Boy“ in Frank Capras letztem Kinofilm Die unteren Zehntausend und wurde erneut für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert.

Falk war nun immer öfter auf der Leinwand zu sehen, so z. B. in Sieben gegen Chicago (1964) zusammen mit dem Rat Pack um Frank Sinatra oder in Das große Rennen rund um die Welt (1965) an der Seite von Tony Curtis und Jack Lemmon. Er spielte aber auch weiterhin Theater. Seine erste Rolle in einer Fernsehserie bekam er 1965 in The Trials of O'Brien, die er auch mitproduzierte. Die Geschichte des Rechtsanwalts O'Brien kam aber trotz guter Kritiken beim Publikum nicht an und lief nur 22 Folgen lang.

1968 spielte er dann zum ersten Mal die Rolle, mit der er künftig identifiziert werden sollte, den Inspektor (im Original: „Lieutenant“) Columbo in Mord nach Rezept (1968). Dem Erfolg dieses Fernsehfilms ist es zu verdanken, dass im Jahr 1970 ein Pilotfilm für die ab 1971 produzierte Serie „Columbo“ produziert wurde. Doch Falk wollte sich nicht auf diese eine Rolle festlegen lassen und suchte stets die Herausforderung. Er spielte in Filmen wie Warum nicht mit meiner Frau? an der Seite von Jack Lemmon, Das Schloß in den Ardennen von Sydney Pollack sowie Zwei in Teufels Küche und Sterben und leben lassen – die beiden letzten im Duo mit Alan Arkin. Besonders bemerkenswert war auch seine Zusammenarbeit mit John Cassavetes, zunächst in Ehemänner und später in Eine Frau unter Einfluß.

1971 gab Falk seinen Widerstand auf und verkörperte ein zweites Mal den Inspektor Columbo. Nun folgten bis 1978 jedes Jahr sechs Folgen der Serie (insgesamt kamen 45 Folgen zusammen) - und Falks Gage erhöhte sich ebenfalls stetig. Letzteres sowie seine Launenhaftigkeit während der Dreharbeiten brachten den Sender NBC dazu, die Serie einzustellen. Sie war schlicht zu teuer geworden. Für den Columbo wurde Falk in dieser Zeit mit zwei Emmy-Awards und einem Golden Globe ausgezeichnet.

1977 trennte sich Peter Falk von seiner Ehefrau Alyce, mit der er zwei Töchter (Jackie und die adoptierte Catherine) hatte, und heiratete die 23 Jahre jüngere Schauspielerin Shera Danese, die er beim Dreh der Columbo-Folge Mord im Bistro kennengelernt hatte und mit der er bis zu seinem Tod zusammen lebte, auch wenn die Presse immer wieder Turbulenzen in der Beziehung ausmachte.

Nach Columbo folgten weitere Kino- und Theaterproduktionen. 1987 spielte Peter Falk sich selbst (als Schauspieler Peter Falk) in Wim Wenders' Der Himmel über Berlin. Bei den Dreharbeiten in Berlin wurde er regelmäßig als Inspektor Columbo angesprochen. Dort konnte der Zuschauer auch einige Skizzen von Falk bewundern, denn er war ein begeisterter Hobby-Maler und -Zeichner.

1989 kehrte Falk völlig überraschend als "Columbo" auf den Bildschirm zurück und zwar mit dem Fernsehfilm Tödliche Tricks – mit dem gleichen Konzept, aber in abendfüllender Fernsehfilmlänge. Auch der entsprechende Erfolg stellte sich wieder ein, ein weiterer Emmy folgte. Danach erschienen 24 weitere Folgen, die letzte wurde 2003 ausgestrahlt. Insgesamt hat Columbo im Laufe von 35 Jahren 69 Fälle gelöst.

Erkrankung und Tod

Peter Falk litt bereits seit 2007 an der Alzheimer-Krankheit.[4]

Im Juni 2009 wurde während einer zweitägigen Untersuchung zur Prüfung der Erteilung einer Vormundschaft von einem seiner Ärzte, Stephen Read, berichtet, dass Peter Falk sehr schnell in einen dementen Zustand verfiel, unmittelbar im Anschluss an eine Reihe von zahnärztlichen Operationen Ende 2007. Read zufolge sei aber weiter unklar, ob sich sein Gesundheitszustand als Folge der Narkose oder anderer Einflüsse nach den Operationen verschlechtert habe. Read untersuchte Falk zum ersten Mal vor seiner Zahnoperation - und nach dieser vernahm er bei ihm den rapiden Verfall. Read zufolge hat Falk sich nicht einmal mehr an seinen Charakter Columbo oder an die Sitzungen mit ihm erinnert.

Daraufhin wurde im Juni 2009 seine Frau (auch Adoptivtochter Catherine hatte einen solchen Antrag gestellt) von einem Gericht in Los Angeles zu seinem Vormund bestimmt.[5][6]

Am 23. Juni 2011 verstarb Peter Falk im Alter von 83 Jahren in seinem Haus in Beverly Hills. Seine Familie machte keine Angaben zur Todesursache.[7]

Synchronisation

In den ersten beiden Folgen von Columbo lieh ihm Uwe Friedrichsen, der bei einer Hamburger Synchronfirma arbeitete, seine Stimme. Dann wurde der Auftrag nach München weitergegeben. Peter Falk wurde von diesem Zeitpunkt an über viele Jahre von Klaus Schwarzkopf synchronisiert. Wenn dieser verhindert war, sprang der Synchronprofi Claus Biederstaedt ein. Schwarzkopf verstarb jedoch 1991, sodass eine neue Stimme gefunden werden musste. So entschied man sich für Horst Sachtleben, der Peter Falk bis zuletzt synchronisierte.

In vier Folgen der Serie als Video-Ausgabe wurde Hans Sievers als Stimme gewählt. Für das Fernsehen sind diese Folgen von RTL mit Klaus Schwarzkopf nachsynchronisiert worden. Columbo dürfte damit der einzige Serienstar sein, der in einer Rolle fünffach synchronisiert wurde. In den Filmen Eine Leiche zum Dessert und Der Schmalspurschnüffler wurde Falk von Harald Juhnke gesprochen.

Filmografie

Kinofilme