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Jürgen war der Lebensgefährte und die große Liebe meiner 2010 verstorbenen Mutter. Sie sind jeden Weg zusammen gegangen, in guten wie in schlechten Zeiten. Doch dann erkrankte er an Lungenkrebs, ein sehr akkressiver. Nach vielen Chemotherapien verlor er den Kampf im Frühjahr 2007. Viel zu früh. Er war ein sehr lieber Mann, er tat alles für meine Mama. Oft waren die beiden in Berlin Kladow in ihrem Schrebergarten.

Am 25.06.2007 erhielt ich einen Anruf gegen 4.15Uhr morgen von meiner Mutter. Ich solle ins Krankenhaus kommen,Jürgen ging es nicht gut. Ich kam in dieses Krankenzimmer und musste innerlich weinen.Ich wußte was das heißen soll. Er lag dort,mit Atemmaske angeschlossen an einer Tokolyse und bekam schon Morphium. Die Ärzte sagten mir, dass sie die Dosis stündlich erhöhen werden,damit er keine Schmerzen hat. Keiner von uns sagte ihm was geschehen wird. er wurde immer müder und müder. Wir sagten ihm er solle ein bisschen schlafen,dass er aus diesem Schlaf nie mehr aufwachen wird,ahnte er nicht. Die Ärzte meinten zu mir er würde ersticken. Meine Mutter musste zwischenzeitlich für 3 Stunden weg zur Dialyse. Ich war mit ihm alleine. Er schlief und sein ganzer Körper kämpfte. . Jürgen schlief zwar ganz ruhig aber plötzlich machte er eine Armbewegeung,so als würde er mir sagen wollen. Geh jetzt bitte, ich bin so weit und es ist ok wenndu Abschied nimmst. Inzwischen war auch meine Mutter wieder bei ihm. Ich verließ gegen 17.40 Uhr das Zimmer um frische Luft zuschnappen.Diese Anspannung machte einen fertig. Dieses warten. Und diese Angst das er etwas mitbekommt und leidet. Um 17.46 Uhr sah ich auf eine große Uhr die im Krankehaus hing. In diesem Moment schlief er ein,auf ewig. Ich wollte in das Zimmer und meine Mutter kam völlig verweint aus dem Zimmer. Es war vorbei. Er hat den Kampf gegen den Lungenkrebs jetzt verloren, aber lebte jetzt in einer Welt ohne Schmerzen.Er ist auch nicht erstickt, sondern machte einen leichten Säufzer und in diesem Moment hörte sein Herz auf zu schlagen. Für meine Mama war das der schlimmste und schwerste Tag in ihrem Leben. Aber sie war stark,sie war die ganze Zeit bei ihm. Sie ist diesen Weg mit ihm zusammen gegangen. Ich ging danach auch in das Zimmer um mich zu verabschieden.Ich hielt seine Hand, bis sie kalt wurde.

 

Ich habe einen Sohn, der war zu dem Zeitpunkt gerade 1 1/2 Jahre alt. Wir fuhren danach zu meiner Mutter nach Hause und plötzlich lief der Kleine in die Wohnung und ging in jedes Zimmer und rief Jürgen, meinte Mutter und ich erschraken. Mein Sohn hat diesen Namen noch nie gesagt oder Jürgen gesucht. Es sind an diesem Tag so viele merkwürdige Dinge passiert,dass ich ganz fest daran glaube,dass der Tod vorbestimmt ist.

Am 10.01.2010 verstarb auch meine Mutter. Es kam sehr plötzlich und mein Sohn hat heute mit 5 Jahren natürlich mehr damit zu kämpfen. Wir haben viel geweint. Aber er glaubt jetzt fest daran das Oma und Jürgen immer die hellsten Sterne am Himmel sind und sie immer auf uns aufpassen und uns beschützen. Und ganz ehrlich, ich glaube das auch, vielleicht weil es mir ein wenig hilft damit fertig zu werden.

 

Ich vermisse beide sehr,aber am meisten meine Mama  Renata Fleischer

 

 

Hans-Juergen Riel
Geboren am 29.04.1959
Gestorben am 25.06.2007

6.518 64 1

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 11.01.2011,
Erstellt von Petra Fleischer

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