Heute, auf den Tag genau, bist Du um 2 Uhr und 10 Minuten über die Regenbogenbrücke gegangen. Du hättest es verhindern können, wenn Du rechtzeitig zum Arzt gegangen wärst, aber das wolltest Du ja nicht und ich frage mich immer noch "WARUM". Auch wenn ich heute mit dem liebsten und besten Mann der Welt verheiratet bin, mit dem Mann, der mich auf Händen trägt! Aber das konntest Du ja nicht wissen und daher bleibt die Frage nach dem "WARUM"!
Weißt Du noch, als Du von mir gegangen bist, da war die Welt um mich herum plötzlich von einer Sekunde zur anderen nicht mehr die Welt, in der wir beide zusammen über 38 Jahre gelebt hatten. Um mich herum war nur noch Leere, Verzweiflung, Einsamkeit und Schmerz. Meine Seele weinte um Dich, um den Mann, den ich so sehr geliebt habe, und der mich in so kurzer Zeit alleingelassen hat. Allein in einer Welt, die für mich nur noch aus Chaos bestand. Als ich es nicht mehr ausgehalten habe, als ich meinte, ich würde noch durchdrehen, da habe ich angefangen Gedichte für Dich zu schreiben. Wenn ich schrieb, dann warst Du mir so nah, ich konnte richtig spüren, wie Du hinter mir standest und mir über die Schulter schautest. Jetzt schreibe ich sie dir hier rein, Deine Gedichte:
Das Bild
Das Bild in meinen Händen ist´s
was mir blieb von dir,
ein Bild gedruckt nur,
gedruckt nur auf Papier.
Das Bild
es wird verblassen,
wenn erst die Zeit vergeht,
das Bild in meinem Herzen
bleibt alle Zeit bestehn.
Ach könnt ich es nur tauschen,
dies Bild hier auf Papier,
wie gern gäb ich es von mir,
wärst Du nur wieder hier.
Kerzen
Kerzen zum Gedenken
brennen so schön,
doch müssen auch sie
langsam vergeh´n
Kerzen der Liebe
in unseren Herzen entflammt,
brennen für uns
ein Leben lang.
Die Kerzen der Liebe,
ich trag sie mit mir,
hin zu den Sternen,
auf dem Wege zu dir.
Nur mein Herz
Wenn ich nicht mit dir konnt gehen,
warum gingst Du dann ganz allein?
All die Jahre nur gemeinsam
führt uns der Weg ins Glück hinein.
Keinen Tag, fast keine Stunde
war ich einmal getrennt von dir,
und nun steh ich hier alleine,
find den Weg zu dir nicht mehr.
Nur mein Herz, es ruft ganz leise
Deinen Namen noch und hofft,
dass sein Rufen Du wirst hören
und ihn Antwort gebest doch.
Jeder weiß, dies ist unmöglich,
jeder weiß, dies kann nicht sein,
doch mein Herz,
es will d´ran glauben,
und so ruft es,
ich bin Dein.
Drüben, auf der andern Seite
stehst am Ufer Du und horchst,
und der Wind trägt zu dir rüber
meine Sehnsucht und mein Wort.
Deine Seele fliegt gen Himmel,
strömt sich aus in dunkler Nacht,
um in meines Zimmers Stille
mich umhüllet und bewacht.
Frei für den Himmel
Das Bett neben mir ist so leer,
ich spür Deinen Atem nicht mehr,
Deine Hand nicht mehr auf meinem Kopf,
fühl nur wie mein Herz rasend klopft.
Frag mich, wo magst Du jetzt sein,
über den Wolken mit all Deinen Lieben,
mag Deine Seele gen Himmel fliegen.
Ich aber blieb hier allein,
einsam, voll Trauer und voll nur von Sehnen,
muss ich mich weiter durchs Leben quälen.
In endlosen Stunden, Tagen und Wochen,
kann ich nur eines, nur eines noch hoffen,
dass mich mein Leben zu dir einst wird tragen,
hin zu der Brücke, der wunderbaren,
die mich lässt schweben hinauf zu den Sternen,
hin zu dem Ufer, dem Sonderbaren.
Wo einst mein Herz seine Ruhe soll finden,
in Deinen Armen die Liebe ergründen,
nur mit dir schweben in endlosen Zeiten,
frei sein von allen Irdischkeiten,
frei sein von Kummer, von Sorgen und Ängsten,
die unser Leben so sehr begrenzten,
frei sein für das, was wirklich nur zählt,
frei für den Himmel,
den wir uns erwählt.
Zwei Seelen die lieben
Mein Herz ist traurig,
von Tränen so schwer,
den Mann, den ich liebte,
den gibt es nicht mehr.
Er ging über die Brücke,
die der Regenbogen spannt,
so flog er hinüber
in ein anderes Land.
Er hat nicht bemerkt,
dass die Brücke nur trägt,
wer seinen Körper zurücklässt
auf diesem Weg.
Unseren Hund
nahm er mit sich,
ich blieb allein,
mit einer Seele voll Trauer
und einem Herz, wie aus Stein.
Ach könnte auch ich
über die Brücke nur gehn,
meinen Körper verlassen,
um dich nur zu sehn,
um mit dir zu fliegen
in ewiger Zeit,
zwei Seelen die lieben
für immer vereint.
Traurigkeit auf meinem Herzen
Traurigkeit auf meinem Herzen
nimmt der Sonne ihren Schein,
lässt mich unter Qual und Schmerzen
innerlich nur einsam sein.
Seit Du fort bist ist mein Leben
ohne Hoffnung, ohne Sinn,
sag, was soll aus mir nur werden,
kann nicht leben,
kann nicht sterben,
ohne Dich verlorn ich bin.
Schau aus unsrer Wohnung Fenster
nur hinaus in Dunkelheit,
seh die Menschen, die vorbeigehn,
doch mein Herz ist nicht dabei.
Hab mein Herz mit dir verloren,
Traurigkeit ist mein Geschick,
ohne Dich an meiner Seite
kommt mein Herz nicht mehr zurück.
Sag - was soll aus mir nur werden,
jeder Tag nur Einsamkeit,
ohne dich kann ich nicht leben,
komm und hol mich,
es wird Zeit.
Du, Du warst mein ganzes Leben,
warst mein Glück, warst meine Welt,
alles hätt ich hingegeben,
wärst Du bei mir
und nicht getrennt.
Du bist viel zu früh gegangen,
ließest mich zu früh allein,
hatten kaum mehr Zeit zu leben,
kaum mehr Zeit zum glücklichsein.
Und nun geh ich durch die Wohnung,
räume Deine Sachen aus,
und mit jedem Teil von dir,
trag ich dich nocheinmal hinaus.
Als Du starbst, da starbst Du einmal,
ich, ich sterbe tausendfach,
hab keinen Arm, der mich kann halten
und keinen Trost in dunkler Nacht.
Zwergenkönig in Anderland
Zwergenkönig in Anderland
bist Du nun da,
wohin Deine Sehnsucht dich trieb?
Hast Du vergessen, dass hier eine war,
die dich so innig geliebt?
Du gingst von mir ohne zu zagen,
ließt mich zurück, mit all meinen Fragen,
ließt mich zurück im Chaos der Zeit,
nahmst mich nicht mit in die Ewigkeit.
Ich bin hier auf der Erde geblieben,
ohne Hoffnung und auch ohne Liebe,
die Sehnsucht treibt mich ruhlos umher,
ach, wenn ich doch wieder bei dir wär.
In Deiner Liebe, da war ich geborgen,
trotz allem Kummer und trotz aller Sorgen,
in Deinen Armen da war ich zu Haus,
ohne dich leben, das halt ich nicht aus.
Möchte am liebsten der Welt mich entziehn,
über die Wolken da möcht ich entfliehn,
über die Brücke möchte ich gehn,
in jenes Reich so herrlich und schön.
Regenbogen in all deiner Pracht,
zeig mir den Weg in finsterer Nacht,
zeige den Steg mir, den ich müsste gehn,
hinüber in das Land so herrlich und schön.
Erstellt von Beate Schreyer